Von der Zahnfee haben Sie sicherlich schon einmal gehört. Richtig! Bei dem kleinen Wesen handelt es sich um ein nettes Geschöpf, das sich in der Nacht in die Kinderzimmer schlafender Kinder schleicht. Dort holt die Zahnfee die ausgefallenen Milchzähne der Kids ab, welche diese extra für die Zahnfee bereitgelegt haben. Da die Zahnfee großzügig ist, hinterlässt sich im Austausch ein kleines Geschenk für das Kind. Die Geschichte von der Zahnfee ist nicht nur sehr niedlich und regt die Fantasie kleiner Kinder an, sondern kann auch aus pädagogischer Sicht einen Nutzen bringen. Welcher dies ist und wie Sie für Ihre Kinder die Zahnfee spielen können, erfahren Sie jetzt!
Was Kinder durch die Zahnfee lernen könnten
Die Geschichte von der Zahnfee kann für Kinder gleich in mehrfacher Hinsicht lehrreich sein. Zunächst einmal könnte die Zahnfee manch ängstliches Kind beruhigen. Der Verlust der ersten Zähne ist schließlich ein Ereignis, welches durchaus etwas erschreckend sein kann: Kurz vor dem Ausfallen eines Milchzahnes wackelt dieser oftmals bedächtig im Mund des Kindes, stört und ziept mitunter auch etwas, vielleicht fließt sogar ein Tröpfchen Blut. Gibt es eine Zahnfee, welche für dieses „Leiden“ entschädigt, fällt es schon sehr viel leichter, selbiges in Kauf zu nehmen. Zudem erfahren Kinder durch die Geschichte von der Zahnfee, dass es allen Kindern in ihrem Alter wie ihnen ergeht (die Zahnfee braucht ja mehrere „Lieferanten“), und somit kein Grund zur Besorgnis besteht.
Darüber hinaus können Sie als Eltern mit dem Erzählen der Zahnfee-Geschichte eventuell auch das Verantwortungsbewusstsein Ihres Sprösslings schulen. Ihr Familienzuwachs wird sich möglicherweise bewusst darüber sein, dass Zähne etwas Wichtiges und Wertvolles sind. Warum sollte sich die Zahnfee sonst sogar für die ausgefallenen Milchzähne spendabel zeigen? Wer weiß, dass Zähne wertvoll sind, lässt sich vielleicht auch besser davon überzeugen, die Zahnpflege gewissenhaft zu betreiben – und dies könnte bei den morgendlichen und abendlichen Diskussionen über das Zähneputzen für die argumentierenden Eltern doch durchaus eine willkommene Hilfe sein. Und wer weiß: Vielleicht beschützt die Zahnfee Ihren Nachwuchs ja auch bei den nächsten Zahnarztbesuchen?
Verantwortungsbewusstsein kann durch den Brauch, eine Zahnfee im Kinderzimmer auftauchen zu lassen, übrigens auch noch auf einem anderen Wege ins Spiel kommen. Erhalten die lieben Kleinen für einen ausgefallenen Milchzahn ein paar Münzen, ist dies eine perfekte Gelegenheit, den Umgang mit Geld zu erproben – erst recht, wenn das bisherige Taschengeld hierfür noch nicht genügend Raum geboten hat.
Tipps, die Sie zur perfekten Zahnfee machen
Schade, dass es die Zahnfee nicht wirklich gibt. So müssen Sie als Eltern aktiv werden, wenn Sie durch diese Geschichte mehr Magie in das Leben Ihrer Kinder bringen möchten. Damit Sie in der Rolle der Zahnfee voll und ganz aufgehen, gleichzeitig aber Ihre Kinder keinen Verdacht schöpfen, dass Sie hinter dem ganzen Zauber stecken, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt:
- Seien Sie vorbereitet! Wichtig ist natürlich zuerst einmal, dass Ihr Kind die Geschichte von der Zahnfee kennt – am besten, bevor sich der erste Milchzahn verabschiedet. So ist Ihr Nachwuchs vielleicht weniger beunruhigt, wenn der erste Wackelzahn auftaucht, und schon voll der Freude über das zu erwartende Geschenk. Aber wann beginnt überhaupt der Zahnwechsel? Zur Zeit der Einschulung, also mit etwa sechs bis sieben Jahren sollte dies der Fall sein. Abgeschlossen ist der Zahnwechsel erst mit etwa elf bis zwölf Jahren – zu diesem Zeitpunkt hat die Zahnfee aber sehr wahrscheinlich schon ausgedient, da nun für Ihre Kinder anderes wichtiger wird als Märchen.
- Wo soll der Milchzahn abgelegt werden? Damit der Milchzahn von der Zahnfee abgeholt werden kann, muss Ihr Kind diesen natürlich gewissenhaft parat legen. Hierbei gibt es zwei traditionelle Optionen: Der Milchzahn landet entweder unter dem Kopfkissen oder auf dem Nachtisch neben dem Bett. Überlegen Sie aber genau, welche Variante Sie Ihrem Kind vorschlagen: Liegt der Milchzahn unter dem Kopfkissen, könnte es schwer für Sie als Zahnfee sein, den Zahn in der Nacht unbemerkt zu entwenden und ihn gegen ein Geschenk auszutauschen. Da macht es Ihnen die Nachtischvariante schon um einiges leichter.
- Welches Geschenk gibt es? Klassischerweise bezahlt die Zahnfee wie wir alle mit Geld. Natürlich können Sie sich aber auch für ein anderes kleines Geschenk oder eine Karte entscheiden. Denken Sie daran, dass es aber wirklich ein kleines Geschenk sein sollte – egal, ob die Wahl auf ein Geld- oder ein Sachgeschenk fällt. Das Milchgebiss weist nämlich insgesamt 20 Zähnen auf und Ihr Kind muss es ja nicht alleine durch den Zahnwechsel zu ungeahnten Reichtum schaffen.
- Wie lange halten Sie das Märchen am Laufen? Sie können natürlich ganz individuell entscheiden, ob die Zahnfee lediglich einmal kommt – nämlich beim ersten ausgefallenen Milchzahn – oder ob sie auch danach noch alle weiteren Zähnchen einsammeln soll. Machen Sie die Entscheidung, wie lange Sie im letzteren Fall am Ball bleiben, auch davon abhängig, wie lange Ihr Kind Spaß an dem Märchen von der Zahnfee Ob Ihr Nachwuchs Ihnen die Geschichte abkauft, ist übrigens ein ganz anderes Thema: Eltern und ihre Kinder können auch Spaß an offensichtlich erfundenen Geschichten haben!
Alternativen zur Zahnfee
Sie glauben nicht so recht daran, dass die Geschichte von der Zahnfee auf Ihren Nachwuchs beeindruckend und spannend wirkt? Kein Problem! Natürlich können Sie auch auf anderem Wege sowohl die Ängstlichkeit vor dem Zahnwechsel in den Griff bekommen und das Verantwortungsbewusstsein Ihres Sprösslings schulen als auch für Freude und Abwechslung in der „harten Zeit“ des Zahnwechsels sorgen.
Falls sich Ihr Kind vor dem Zahnwechsel fürchtet, könnten Sie etwa auf kindgerechte Erklärungen setzen: Verdeutlichen Sie, dass bei allen Kindern früher oder später die Milchzähne ausfallen und dass dies kein Drama, sondern etwas ganz Besonderes ist – nämlich ein Zeichen dafür, dass Ihr Kind immer erwachsener wird. „Groß“ und erwachsen wollen Kinder nämlich in aller Regel sehr gerne sein! Damit lässt sich eventuell auch gleich das Verantwortungsbewusstsein Ihres Kindes ankurbeln: Wer erwachsen wird, möchte sich schließlich auch nicht mehr wie ein Baby verhalten! Und dass Zähne wichtig sind, wird auch ohne Zahnfee deutlich – etwa dann, wenn Sie Ihrem Kind immer wieder erklären, dass die neuen Zähne nun ein Leben lang halten und daher gut gepflegt werden müssen.
Auch eine Portion Humor schadet nicht, wenn Sie Ihrem Kind die Angst vor Wackelzähnen nehmen möchten: Lassen Sie Ihr Kind zum Beispiel für ein freches Foto mit Zahnlücke posieren und hängen Sie dieses tolle Foto in Ihrer Wohnung auf. Beim nächsten Wackelzahn kann das Betrachten des lustigen Fotos helfen, das Ganze gelassener anzugehen. Oder erzählen Sie spannende Geschichten, wie Sie Ihre Milchzähne verloren haben – aber bitte keine gruseligen. Auch das sorgt für Ablenkung und für den Gedanken „Das schaffe ich schon“!
Eine schöne Idee ist es zudem, die ausgefallenen Milchzähne gemeinsam mit dem Nachwuchs in einem hübschen Döschen zu sammeln. So schaffen Sie Erinnerungen und verdeutlichen wiederum, dass der Zahnwechsel etwas Tolles und nichts Beängstigendes ist und Zähne wichtig sind. Sammeln Sie die Milchzähne ruhig auch dann, wenn Sie das Märchen mit der Zahnfee anwenden: Ihr Nachwuchs wird sich über das Zahndöschen, das es dann natürlich erst später zu Gesicht bekommt, sicherlich freuen.