Hochzeit mit einem Trauspruch bekräftigen

©123rf.com/profile_rido

Trausprüche können im Idealfall mindestens zwei schöne und bedeutende Effekte aufweisen. Zum einen geben sie häufig die grobe Richtung der Predigt oder Rede vor, die anlässlich einer Hochzeit gehalten wird. Zum anderen lassen sie sich aber auch als Leitspruch für die Ehe an sich verstehen: Das Ehepaar, das sich immer wieder an seinen Trauspruch zurückerinnert, könnte sich so auch immer wieder auf ein Neues vergegenwärtigen, welche Werte und Ziele es in seiner Ehe verfolgen wollte und dementsprechend handeln.

Ringe anstecken bei der Trauung

© pixabay.com/de/users/FrankWinkler-64960/

Die Wahl des Trauspruches obliegt in der Regel natürlich dem Brautpaar. Hier beginnen aber mitunter die ersten kleinen Schwierigkeiten: Paare fragen sich, ob sie einen Trauspruch auswählen sollen oder nicht, und wenn ja, welchen bloß. Eines vorneweg: Sind Sie und Ihr Partner auf der Suche nach einem geeigneten Trauspruch für Ihre Hochzeit, sollten Sie sich hierfür viel Zeit nehmen. Der Spruch sollte nämlich zu Ihnen passen und wie oben angedeutet idealerweise auch das Motto vorgeben, unter welchem Ihre Ehe stehen soll. Im Folgenden erfahren Sie, in welch unterschiedlichen Kontexten Trausprüche im weitesten Sinne Verwendung finden können und wie vielleicht auch Sie genau den Spruch finden, der zu Ihnen als Paar passt.

In welchen Kontexten finden Trausprüche Verwendung?

Trausprüche können vieles sein! Ursprünglich weisen sie natürlich einen religiösen Bezug auf, es spricht aber auch nichts dagegen, zum Beispiel für eine freie Trauung einen Trauspruch zu verwenden – erst recht nicht, wenn man den Begriff Trauspruch nicht allzu eng interpretiert. Im Folgenden finden Sie einen kleinen Überblick darüber, welche Rolle Trausprüche bei einer kirchlichen, freien oder aber standesamtlichen Trauung spielen könnten:

• Kirchliche Trauung: Trausprüche dienen hier mitunter als die Basis, auf welcher der Pfarrer seine Predigt entwickeln kann, oder sie werden anderweitig in die Zeremonie integriert. Mitunter wird der Trauspruch auch in die Trauurkunde eingetragen oder erfährt anderweitig eine Dokumentation. Üblich ist es bei kirchlichen Trauungen, als Trauspruch einen Vers aus der Bibel zu wählen. Ob alternativ auch ein Spruch mit literarischen oder philosophischen Wurzeln gewählt werden darf, sollten Sie mit Ihrem Pfarrer besprechen.

Wählen Sie einen Spruch aus der Bibel als Ihren Trauspruch

© pixabay.com/de/users/Hans-2/

Freie Trauungen: Auch bei freien Trauungen könnten Trausprüche eine Rolle spielen. Sie können hierbei eine ähnliche Funktion erfüllen wie bei kirchlichen Hochzeiten. Möchten Sie für Ihre freie Trauung einen Trauspruch aussuchen, teilen Sie dies Ihrem Redner oder freien Theologen am besten frühzeitig mit: Er kann – ähnlich wie bei der kirchlichen Hochzeit der Pfarrer – versuchen, den Spruch und seine Bedeutung in seine Traurede einfließen zu lassen.

Standesamtliche Trauung: Und wie sieht es mit dem Verhältnis von standesamtlichen Trauungen und Trausprüchen aus? Hier kommt es eventuell etwas darauf an, an welchen Standesbeamten Sie geraten und wie weit Sie den Begriff „Trauspruch“ fassen. Manche standesamtlichen Trauungen sind auf das Sachliche reduziert und die Paare haben keine oder wenig Möglichkeit, auf das, was der Standesbeamte vorträgt, Einfluss zu nehmen. Andere Standesbeamte sind hingegen bemüht, die Trauung persönlich an das Paar anzupassen. In diesem Fall wäre es vielleicht auch möglich, dem Standesbeamten vorab eine Art Trauspruch oder aber ein Gedicht, eine kleine Geschichte oder Ähnliches bekannt zu geben: Möglicherweise kann er dies ja in den persönlichen Teil der Zeremonie einbauen! Einfach einmal nachfragen!

Sowohl bei freien Trauungen als auch bei standesamtlichen gilt: Natürlich muss Ihr Trauspruch hier nicht aus der Bibel stammen. Bei freien oder standesamtlichen Hochzeiten wäre ein Vers aus der Bibel eventuell sogar unpassend – bei einer freien Trauung zum Beispiel, wenn Sie selbst, Ihr Partner oder Sie beide keinen Bezug zu der christlichen Religion haben. Bei einer standesamtlichen Trauung kommt ein Trauspruch aus der Bibel wohl am wenigsten infrage: zum einen, da bei vielen Paaren später ohnehin auch noch eine kirchliche Trauung ansteht, bei der es vielleicht sowieso schon einen Bibelvers als Trauspruch geben soll. Zum anderen, da es sich bei standesamtlichen Trauungen natürlich um einen staatlichen Akt handelt, der nicht ohne Grund ohne einen religiösen Background auskommt. Der Trost: Es gibt auch viele Verse, Sinnsprüche und Ähnliches aus Literatur und Philosophie, die tolle Trausprüche abgeben. Also Augen auf beim Lesen!

So viele Trausprüche! Wie finde ich den Richtigen?

Hochzeitszeremonie abrunden mit Trausprüchen

© 123rf.com/profile_yanochka

Die Auswahl an Trausprüchen ist enorm – auch aus dem Grunde, da sich viele Stellen der Bibel als Trauspruch eignen und zudem auch die Literatur und Philosophie ein reichhaltiges Reservoir für Trausprüche darstellt. Wie sollen Sie sich also für einen entscheiden? Vielleicht helfen Ihnen die folgenden Tipps weiter:

• Ihre Wunschthematik: Möglicherweise fällt Ihnen die Auswahl eines Trauspruches leichter, wenn Sie zunächst die Thematik eingrenzen, welcher der Spruch zuzuordnen sein soll. Soll die Ehe explizit in dem Spruch erwähnt werden? Oder soll es allgemeiner um Liebe oder gar andere Werte gehen, die für eine Beziehung wichtig sind? Ist Ihnen der religiöse Glaubensaspekt besonders wichtig?

• Hilfreiche Inspiration: Heiraten Sie kirchlich, kann Ihnen Ihr Pfarrer eventuell bei der Suche nach einem passenden Spruch behilflich sein: Die Bibel kennt er gut, sodass er sicherlich Tipps geben könnte, in welchen Bibelabschnitten sich eine Suche besonders lohnt. Ähnlich hilfreich könnte Ihnen möglicherweise auch ein freier Theologe im Falle einer freien Trauung zur Seite stehen. Und wer weiß: Vielleicht haben Sie auch einen sehr belesenen Freund, der Inspirationen für Trausprüche liefern kann.

• Gemeinsamkeit: Bedeutsam ist natürlich, dass sich sowohl Braut als auch Bräutigam mit dem gewählten Trauspruch identifizieren können. Vielleicht gehen Sie also beide auf die Suche nach einem Spruch, tragen Ihre Fundstücke einander vor und treffen dann eine gemeinsame Wahl.

• Individualität: Beachten Sie, dass es einige Trausprüche geben mag, die sehr beliebt sind. Steht Ihnen der Sinn nach mehr Individualität, lohnt es sich vielleicht, tiefer in der Bibel oder in literarischen Werken zu schürfen. So finden Sie eventuell einen schönen Trauspruch, den nicht jedes zweite Hochzeitspaar wählt und der nicht schon in Ihrem Freundes- oder Verwandtenkreis Verwendung fand. Und wer weiß: Vielleicht steckt in einem von Ihnen beiden ja sogar ein kleiner Literat oder Philosoph, der zum Beispiel für eine freie Trauung selbst einen Trauspruch erdenken kann.
Gehen Sie die Suche nach einem Trauspruch ruhig und überlegt an, werden sicherlich auch Sie bald fündig werden. Es sei Ihnen eine wunderschöne Trauzeremonie gewünscht!