Hochzeitsgeschenke sind ein Thema, das Hochzeitsgäste sowie das Brautpaar gleichermaßen bewegt. Die Hochzeitsgäste grübeln ausgiebig, was auf dem Wunschzettel des Hochzeitspaares stehen könnte und womit man ihnen eine besondere Freude machen können. Das Brautpaar wiederum fragt sich möglicherweise, wie es gut gemeinte, aber nicht dem eigenen Geschmack entsprechende Geschenke vermeiden kann. Vor diesem Hintergrund erscheint es sinnvoll, dass sich beide Seiten im Vorfeld austauschen! Aber wie gelingt dies, ohne dass das Paar unhöflich oder gar gierig wirkt oder jeder einzelne Gast beim Paar anfragt? Nichts leichter als das! Damit Sie als Braut, Bräutigam oder aber Hochzeitsgast angesichts der Geschenkthematik in kein Fettnäpfchen treten, finden Sie in diesem Artikel ein paar wertvolle Tipps zur Angelegenheit Hochzeitsgeschenke.
Sachgeschenke vs. Geldgeschenke
Die Perspektive des Brautpaares: Als Brautpaar sollten Sie zunächst überlegen, ob Sie Sachgeschenke oder Geldgeschenke bevorzugen. Geld besticht durch seine Universalität: Sie können es später flexibel so einsetzen, wie es Ihnen gefällt, und sich zum Beispiel einen lang gehegten Wunsch wie die Finanzierung und den Antritt einer besonderen Reise erfüllen. Manche Paare verlassen sich auch auf Geldgeschenke, um im Nachhinein zumindest einen Teil der Kosten für das Fest wieder reinzubekommen. Sachgeschenke wiederum können zwar nicht mit der Universalität von Geld mithalten, sie sind aber zum Beispiel dann eine sinnvolle Lösung, wenn Ihnen als Paar noch viel für den eigenen Haushalt fehlt oder Sie zahlreiche andere ganz konkrete kleine bis mittelgroße Wünsche hegen. Die Krux bei Sachgeschenken: Damit die Freude über das Geschenk später wirklich überbordend ist, müssen Ihre Gäste genau wissen, welche Gaben Sie herbeisehnen, und es sollte zudem sichergestellt sein, dass Sie nichts doppelt erhalten. Wie sich dieses Problem lösen lässt, erfahren Sie weiter unten.
Die Perspektive der Gäste: Hat das Paar klar kommuniziert, ob es sich Geld- oder Sachgeschenke wünscht, bereiten Sie ihm eine große Freude, wenn Sie sich nach Möglichkeit an diese Vorgabe halten. Ein Sachgeschenk lässt sich notfalls zwar recht gut durch ein Geldgeschenk austauschen – auch wenn dies angesichts des Wunsches des Paares etwas unpersönlich wirkt. Beim entgegengesetzten Austausch bringen Sie das Paar aber eventuell in die Bredouille – etwa dann, wenn sich dieses (zugegebenermaßen unvernünftigerweise) auf die erhoffte Finanzspritze schon mehr oder weniger eingestellt hat oder Ihr Geschenk schlichtweg nicht benötigt. Aber auch wenn Sie „nur“ Geld schenken, müssen Sie nicht gänzlich auf eine kleine Beigabe verzichten: Sie können Ihr Geschenk nicht nur kreativ verpacken, sondern auch eine lustige, romantische oder nützliche Kleinigkeit beilegen, die ideal zum Paar passt. Auch Gebasteltes könnte dabei hoch im Kurs stehen. So müssen Sie nicht nur einen Briefumschlag übergeben und sorgen möglicherweise für etwas Abwechslung.
Wünsche kommunizieren!
Haben Sie sich als Brautpaar für Geld- oder aber Sachgeschenke entschieden, bleibt noch die Frage, wie Sie Ihre Gäste über diese Entscheidung informieren. Im engsten Freundes- und Familienkreis geht dies meist wie von allein, wirklich alle Gäste persönlich zu informieren, kann aber gerade bei großen Hochzeitsgesellschaften mühsam sein. Somit scheint es eine gute Idee zu sein, bereits auf der Einladungskarte zu vermerken, ob Sie Geld- oder Sachgeschenke bevorzugen. In welcher Form Sie dies erledigen, bleibt ganz Ihnen überlassen.
Manche Paare setzen auf einen niedlichen gereimten Satz – vor allem, um dem Wunsch nach Geldgeschenken, der doch manchmal etwas unpersönlich wirkt, mehr Milde zu verleihen. Aber Vorsicht: Die Standardsätze, die sich auch schnell im Internet recherchieren lassen, wirken mitunter bereits etwas abgedroschen! Unschön ist es dabei, wenn Ihre Gäste ein- und denselben Satz bei allen Hochzeiten lesen müssen, zu denen sie eingeladen sind. Überlegen Sie, ob es nicht geschmackvoller wäre, etwas individueller zu formulieren. Wenn Sie Geldgeschenke wünschen, können Sie dann auch einen Verweis anführen, was Sie mit dem Geld beabsichtigen – die Hochzeitsreise finanzieren, das gemeinsame Nest aufmöbeln, eine Familienkutsche anschaffen etc. So verleihen Sie auch dem Wunsch nach Geld mehr Inhalt, sodass sich Ihre Gäste besser mit Ihrem Wunsch identifizieren können.
Ist die Entscheidung auf Sachgeschenke gefallen, kann es nützlich sein, den Gästen einen konkreten Leitfaden an die Hand zu geben und auf diesen zu verweisen. So können Sie als Brautpaar zum Beispiel eine Geschenkliste im Internet erstellen. Praktisch wäre es dabei, wenn ein Geschenkvorschlag gestrichen wird, wenn sich ein Gast für diesen entschieden hat. Setzen Sie beim Zusammenstellen der Liste idealerweise auf eine bunte Mischung in Hinblick auf den Wert der Geschenke. So gewährleisten Sie, dass alle Gäste ein Geschenk finden, das ihrem Budget entspricht, und niemand sich schlecht fühlt, falls er aus finanziellen Gründen nicht auf der Liste fündig wird. Ein No-Go ist es somit natürlich auch, ernsthaft Wünsche aufzuführen, von denen Sie insgeheim wissen, dass diese überzogen sind – den neuen Sportwagen, das Einfamilienhaus oder den Swimmingpool wird Ihnen wohl leider niemand schenken können, wenn Ihre Familienmitglieder und Freunde nicht gerade zu den sehr reichen Personen zählen.
Brautpaar unter Geschenklawine begraben! Wo bleiben die Retter?
Es klingt zunächst paradox, aber Geschenke können nicht nur den Gästen, sondern auch dem Brautpar Mühe bereiten. Wer im Hochzeitsstress nicht die Muse hat, eine Geschenkliste zu betreuen (ja – diese sollte gepflegt werden, damit immer genug Geschenkideen in allen Preisklassen zu finden sind) oder Nachfragen der Gäste zu beantworten, kann diese Aufgaben auch delegieren. Hier bieten sich möglicherweise die Trauzeugen oder andere vertraute Personen an, die Sie im Vorfeld sicherheitshalber gut briefen. Teilen Sie Ihren Gästen am besten die Kontaktdaten Ihrer fleißigen Helfer mit – etwa auf der Hochzeits-Website oder sogar auf der Einladungskarte.
Auch auf dem Fest selbst kann Hilfe angesichts der Geschenke gefragt sein. Haben Sie sich für Sachgeschenke entschieden, kommt schnell ein regelrechter Geschenkberg zusammen, der in der Lokalität gut platziert, im Blick behalten und später abtransportiert werden muss. Bei Geldgeschenken ist ggf. noch intensiver darauf zu achten, dass sich keine fremden Finger an den Geschenken zu schaffen machen – ein Briefumschlag verschwindet schließlich schon einmal schneller als ein Kaffeeservice für sechs Personen! Treffen Sie also im Vorfeld geeignete Vorkehrungen: Nicht nur ein Tisch für die Präsente sollte parat stehen, es empfiehlt sich bei Bedarf auch, Vertrauenspersonen zu bitten, zerbrechliche Sachgeschenke sicher abzustellen, später alle Geschenke abzutransportieren und Geldgeschenke gewissenhaft zu verwahren.