Viele Brautpaare wünschen sich, dass nahestehende Personen auf ihrer Hochzeit eine herzerwärmende Hochzeitsrede halten. Doch wer kommt als Redner überhaupt infrage, wie lassen sich gleich mehrere Hochzeitsreden in den Ablauf des Festes integrieren, ohne dass es langweilig wird, was gehört in eine Hochzeitsrede und wie können Redner ihr Lampenfieber in den Griff bekommen? Fragen über Fragen, auf die Sie in diesem Artikel Antworten erhalten!
Wer kann eine Hochzeitsrede halten?
Als Redner kommen auf einer Hochzeit gleich mehrere Personen infrage. Zum einen hält häufig das Brautpaar selbst eine kleine Ansprache, in deren Zuge zum Beispiel auch die Gäste begrüßt werden und die Freude über das gemeinsame Fest zum Ausdruck gebracht wird. Die Eltern von Braut und Bräutigam möchten mitunter auch gerne eine Hochzeitsrede halten: Bei einer solchen Rede geht es dann oft darum, dem Hochzeitspaar sehr persönlich viel Glück für die Ehe zu wünschen und vielleicht auch ein wenig in die Vergangenheit zurückzublicken – in die Zeit, die Braut und Bräutigam als Kinder noch getrennt voneinander im Schoße der jeweiligen Familie verbracht haben. Eine Hochzeitsrede, die ein Elternteil von Braut oder Bräutigam hält, kann sehr rührend sein, da die Hochzeit eines Kindes oft auch einen gewissen Abschied von der bisherigen Familie markiert.
Nicht selten ergreift auch der Trauzeuge und/oder die Trauzeugin auf einer Hochzeit kurz das Wort. Auch bei einer solchen Hochzeitsrede ergibt sich die Gelegenheit, einen Blick zurück (Jahre der Freundschaft, Kennenlernen des Hochzeitspaares etc.) und einen nach vorne (glückliche Ehe der Frischvermählten, anhaltende Begleitung durch Freunde) zu werfen. Da Trauzeugen häufig in einem ähnlichen und somit noch recht jungen Alter wie die Brautleute sind, kann eine solche Hochzeitsrede auch durchaus lustige Passagen aufweisen. Neben dem Brautpaar, den Eltern und den Trauzeugen kommen je nach individueller Lebenslage auch andere Personen als Redner infrage: etwa besonders nahestehende andere Verwandte oder Freunde.
Es ist durchaus nicht unüblich, dass das Hochzeitspaar einige Zeit vor der Feier Eltern, Trauzeugen oder andere Personen fragt, ob diese eine Hochzeitsrede halten möchten. Diese Aufforderung wird häufig als besondere Ehre betrachtet, sodass Mutter, Vater, Trauzeugen und Co. gerne dem Wunsch des Brautpaares entsprechen. Natürlich gibt es aber auch solche Personen, die ungerne Reden schwingen: Dies sollte das Hochzeitspaar akzeptieren.
Wie lassen sich mehrere Hochzeitsreden in das Fest integrieren?
Wie Sie oben erfahren haben, kann es eine ganze Reihe von Personen geben, die auf einer Hochzeit persönliche Worte an das Brautpaar und die Hochzeitsgesellschaft richten möchten. Ist für eine Hochzeit nicht nur eine Hochzeitsrede geplant, sondern stehen gleich mehrere an, gilt es in besonderem Maße, diese gut in den Ablauf der Feierlichkeiten zu integrieren. Eher vermieden werden sollte dabei, dass viele Reden direkt aufeinanderfolgen: Die Zuhörer könnten dann schnell ermüden und wären vielleicht nicht in der Lage, die Aufmerksamkeit aufzubringen, welche die Hochzeitsreden eigentlich verdient haben. Auch wenn das Büfett schon verführerisch duftet, die Gäste aber erst noch einer langen Hochzeitsrede lauschen müssen, stellt sich schnell Ungeduld ein.
Das Brautpaar sollte die Reden also am besten bewusst und geschickt in den Ablauf der Feierlichkeiten integrieren und auch eine ungefähre Vorgabe zur Dauer geben. Sie selbst könnten zum Beispiel eine kurze (!) Ansprache vor dem Essen halten. Gibt es ein Menü, könnten in der Zeit zwischen den Gängen andere Personen das Wort ergreifen. Natürlich gibt es aber auch schon zuvor mehrere gute Gelegenheiten, einzelnen Hochzeitsreden eine Bühne zu bieten. Zu spät ansetzen sollte man die „Auftritte“ der Redner allerdings nicht: Mitunter leiden diese vor ihrer Hochzeitsrede etwas unter ihrem Lampenfieber und möchten sich ab einem gewissen Punkt der Feier auch etwas entspannen können.
Was gehört in eine Hochzeitsrede und was nicht?
Eine tolle Hochzeitsrede rührt das Herz und zeugt gleichzeitig vielleicht auch von ein wenig Humor, sodass sie die Zuhörer fesselt und gut unterhält. Immer wenn es um Emotionen und Humor geht, kommt allerdings schnell die Frage auf, wie weit man gehen darf. Da eine Hochzeitsrede sich üblicherweise an viele Ohren und nicht nur an die des Brautpaares richtet, bedarf es bei ihrer Erstellung und ihrem Vortrag viel Feingefühl. Auf keinen Fall sollten Anekdoten in ihr enthalten sein, die Braut, Bräutigam oder einem Gast peinlich sein könnten. Auch von verdeckten Spitzen gegen das Brautpaar, gegen die Gäste oder Abwesende ist natürlich abzusehen – dabei kann auch Ironie manchmal problematisch sein, da eventuell nicht alle Zuhörer wissen, wie sie die Aussagen des Redners zu werten haben. Am besten geht der Redner seine Hochzeitsrede im Vorfeld mit einer vertrauten Person durch, die das Hochzeitspaar ebenfalls kennt. So lässt sich ggf. noch ein wenig an der Rede feilen. Für das Brautpaar selbst sollte der Inhalt des Vortrages aber selbstverständlich eine Überraschung sein.
Bei der Erstellung einer Hochzeitsrede gilt es zudem, offene und liebe Worte zu finden. Trauzeugen könnten beispielsweise ihren positiven Blick auf die Beziehung des Brautpaares schildern und in ihrer Rede begründen, warum ihrer Meinung nach beide Partner wie füreinander geschaffen sind. Bräutigam- und Brauteltern blicken in einer Hochzeitsrede – wie oben schon angedeutet – häufig auf etwas zurück und bringen durch ihre Worte die Liebe zu ihrem Kind zum Ausdruck. Dabei sollten sie aber auf keinen Fall vergessen, auch den Partner ihres Kindes zu würdigen und ihn mit herzlichen Worten in ihre Familie aufzunehmen. Schließlich geht es bei einer Hochzeit immer um zwei Menschen die sich ein Eheversprechen geben.
Wie bekommt man das Lampenfieber in den Griff?
Das Reden vor vielen Menschen ist nicht jedermanns Ding. Und selbst, wer sich überwinden kann, leidet doch oft
ein bisschen unter Lampenfieber. Das ist völlig normal und nicht tragisch. Damit das Lampenfieber allerdings keine allzu unangenehmen Ausmaße annimmt, sollte der Redner ggf. im Vorfeld etwas gegensteuern. Sehr hilfreich ist es natürlich, wenn der Redner seine Hochzeitsrede im Vorfeld geübt hat: Kennt er seine Rede gut, gewinnt er Vertrauen und reduziert vielleicht auch das Risiko, ins Stammeln zu geraten. Spickzettel dürfen durchaus als Gedankenstütze dienen. Vom kompletten Ablesen der Rede ist aber eher abzuraten, da dies wenig lebendig und etwas steif wirken könnte. Und noch ein Tipp: Als Redner sollte man sich, solange der Vortrag noch nicht gehalten ist, mit dem Alkohol etwas zurückhalten. Ein Gläschen Sekt mag zwar beflügeln, bei manchen Personen führt es aber auch dazu, dass sie schneller den Faden verlieren.
Wer wirklich ungerne vor vielen Menschen spricht, aber dennoch dem Hochzeitspaar mit einer Hochzeitsrede eine Freude machen möchte, könnte sich auch Unterstützung suchen: Wie wäre es etwa damit, dass sich die beiden Trauzeugen zusammentun und gemeinsam eine Hochzeitsrede halten? Dabei könnten sie sich nach ein paar Sätzen immer wieder abwechseln, sodass stets einer kurz durchschnaufen und seine Gedanken neu ordnen kann. Zudem ist es oft schon eine große Hilfe, wenn man nicht alleine vor einem großen Publikum stehen muss. So oder so: Alle, die eine Hochzeitsrede halten möchten, sollten daran denken, warum sie dies tun – nämlich aus Liebe und Zuneigung zu dem Hochzeitspaar, das sie hierfür ausgewählt hat! So ist dem Redner eine wohlwollende Zuhörerschaft schon so gut wie sicher! Allein dieser Gedanke kann motivieren und das Lampenfieber zumindest etwas im Bann halten.