Wow – eine gute Freundin hat Sie gefragt, ob Sie ihre Trauzeugin sein möchten? Dies ist eine Ehre, die zeigt, wie sehr Ihre Freundin Sie schätzt. Nach der ersten Freude über diesen Freundschaftsbeweis kommt bei mancher frischgebackenen Trauzeugin allerdings Unsicherheit auf und Fragen wie die folgenden schwirren im Kopf umher: Was wird von mir erwartet? Kann ich diese Erwartungen erfüllen und somit dazu beitragen, dass das Paar ein unvergessliches Fest erlebt? Klar können Sie das! In unserer sechsteiligen Reihe zeigen wir, welche Aufgaben auf eine Trauzeugin warten, wie Sie diese gekonnt bewältigen und – auch nicht unwichtig – viel Spaß bei der Ausübung Ihrer Trauzeugenrolle haben und so auch bei der Braut für gute Stimmung sorgen. Starten wir doch einfach mit den fünf wichtigsten Grundregeln für die Trauzeugin, die Sie während der gesamten Zeit – angefangen bei der Organisation des Junggesellinnenabschieds über konkrete Vorbereitungen für das große Fest bis hin zu Ihren Aufgaben am Tag der Vermählung – nicht außer Acht lassen sollten.
Grundregel: Keine Panik!
Als Trauzeugin sind Sie idealerweise ein Fels in der Brandung, die Geduld in Person und der ruhende Pol – natürlich aber auch einfach nur ein Mensch, sodass Sie auch keine zu hohen Ansprüche an sich stellen sollten. Schließlich gilt es zu vermeiden, dass zu viel Hochzeitsvorbereitungsstress entsteht und sich negativ auf Ihre und somit auch auf die Stimmung der Braut, des Bräutigams und der Gäste auswirkt. Verfallen Sie angesichts Ihrer Aufgaben also auf keinen Fall in Panik und bürden Sie sich nicht zu viel auf. Für die ganz Aufgeregten und Motivierten unter uns: Nein, es ist sicherlich nicht die Aufgabe der Trauzeugen, das gesamte Fest zu organisieren! Und selbst wenn es einmal stressiger werden sollte: Vermeiden Sie es, die Braut während der heißen Phase zusätzlich zu belasten. Sie wird
bereits aufgeregt genug sein.
Grundregel: Die Braut ist am wichtigsten!
Gut – lassen Sie das jetzt lieber nicht den Bräutigam hören, aber klar ist auch, dass aus Ihrer Perspektive als Trauzeugin Ihre Freundin Dreh- und Angelpunkt ist. Hier gilt es, Wünsche zu erfüllen, manchmal aber auch einfach über den eigenen Schatten zu springen: Sehen Sie also am besten darüber hinweg, wenn die Braut aufgrund der vielen Hochzeitsvorbereitungen einmal einen leicht gestressten Ton anschlägt. Machen Sie ihr die Freude und tragen Sie zur Hochzeit wie die Brautjungfern zum Beispiel ein pinkfarbenes Kleid, auch wenn Sie ansonsten diese Farbe allerhöchstens als passend für Lollis ansehen sollten. Und seien Sie einfach für Ihre Freundin da – selbst, wenn sie Sie nachts um vier anruft, um mit Ihnen noch einmal den Ablaufplan für die Hochzeitsfeier durchzugehen. Beruhigende Worte sind dabei natürlich immer willkommen. Holen Sie Ihre Freundin bei Bedarf auch auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn sie zu viel von ihrer Hochzeit erwartet und zum Beispiel trotz mäßigem Budget royalen Eheschließungen nacheifern möchte. Am besten gelingt dieses mit einfühlsamen Worten und guten Argumenten.
Grundregel: Zeit nutzen!
Dass Panik angesichts der Aufgaben einer Trauzeugin unangebracht ist, haben wir schon geklärt. Für alle Bummler und Gemütlichen fehlt aber noch ein wichtiger Hinweis: Die Zeit, die bis zur Hochzeit bleibt, sollten Sie wirklich gut nutzen. Selbst ein Jahr geht schnell vorbei und wer seine Aufgaben auf die lange Bank schiebt, gerät zwar nicht früher, aber später umso heftiger ins Straucheln. Denken Sie auch daran, dass Sie abseits Ihrer Trauzeugenpflichten sicherlich noch viele andere Aktivitäten im nächsten Jahr planen und so Ihr Zeitbudget zusehends schrumpft. Im Idealfall arbeiten Sie bei den Hochzeitsvorbereitungen mit Check-Listen: Notieren Sie sich dabei zum Beispiel auch Deadlines, um Stress auf den letzten Drücker zu vermeiden – etwa, bis wann Sie den Junggesellinnenabschied (JGA) organisiert oder ein Kleid für sich gefunden haben möchten.
Grundregel: Kompetenzen nicht überschreiten!
Klar, Trauzeugen sind wichtig und können viel zu einer gelungene Hochzeitsfeier beitragen. Das Brautpaar hat allerdings bei allem das letzte Wort und seine Vorlieben sollten der Kompass auf der stürmischen Fahrt in den ruhigen Ehehafen sein. Dies gilt selbst bei Überraschungen: Versuchen Sie herauszufinden, was dem Brautpaar gefällt, ohne allerdings etwas zu verraten. Nicht jedes Paar mag beispielsweise Hochzeitsspielchen – auch wenn Sie hier noch so kreativ agieren. Dann gibt es da aber auch noch die Bräute, denen es schwerfällt, Entscheidungen zu treffen. Sie überlegen und überlegen, während der Zeitplan enger und enger wird. In diesem Fall sollten Sie den jeweiligen Entscheidungsprozess (Beispiele: Blumenauswahl, Musikauswahl etc.) unterstützen, aber auch nicht eigenmächtig Dinge entscheiden, die nicht in Ihr Aufgabenfeld gehören. Teilen Sie ruhig offen Ihre Meinung mit – am besten aber in einem diplomatischen Ton. So spenden Sie der Braut bei Bedarf Orientierung.
Grundregel: Der Spaß darf nicht zu kurz kommen!
Wer sich durch Hochzeitsvorbereitungen quälen muss – sei es, weil er einfach keinen Spaß an den Aufgaben hat oder gerade im Job oder in der eigenen Familie stark gefordert ist –, gibt eine traurige Gestalt ab, die so gar nicht zu einem solch freudigen Ereignis wie einer Hochzeit passen mag. Suchen Sie sich bei Bedarf lieber Unterstützung im weiteren Freundinnenkreis der Braut – dann machen das Auskundschaften von JGA-Locations, das Basteln von Tischschmuck und viele andere Aufgaben auch einfach mehr Spaß! Sollten Sie sich dennoch außerstande sehen, die Aufgaben einer Trauzeugin zu meistern, besitzen Sie die Größe und teilen Sie dieses Ihrer Freundin schnell mit – und zwar direkt nach ihrer Anfrage. Kneifen kurz vor der Hochzeit gilt nicht – außer es gibt wirklich ganz bedeutende Notfälle in der eigenen Familie, angesichts der eigenen Gesundheit oder ähnlich Wichtigem. Hiermit ist aber keinesfalls ein Schnupfen gemeint. Lassen Sie Ihre Freundin also nicht wegen einer Lappalie im Stich: Sie wird kurz vor der Hochzeit vielleicht keinen Ersatz mehr für Sie finden.
Ausblick: Ihre Grundeinstellung stimmt und Sie möchten am liebsten gleich mit den Hochzeitsvorbereitungen loslegen? Super! Sie finden in den nächsten Teilen unserer kleinen Reihe „Aufgaben einer Trauzeugin“ wichtige Infos zu den folgenden Themenkomplexen:
- Teil 2 – Die Trauzeugin als Partymanagerin: JGA, Polterabend oder Bridal Shower?
- Teil 3 – Wie die Trauzeugin die Hochzeitsvorbereitungen der Braut unterstützt – Planung, Hochzeitsshopping, Basteln und Co.
- Teil 4 – So plant die perfekte Trauzeugin Überraschungen fürs Hochzeitsfest
- Teil 5 – Der eigene Auftritt: Das Styling für die Trauzeugin
- Teil 6 – Es wird ernst: Aufgaben einer Trauzeugin während der Hochzeitsfeier
Bleiben Sie also gespannt und freuen Sie sich schon jetzt, Ihre Freundin in einer der wichtigsten Phasen in ihrem Leben begleiten zu dürfen!