Bei Hochzeiten spielen Wortbeiträge eine besondere Rolle: Die Liebenden möchten vielleicht persönliche Worte mit einem Eheversprechen aneinander richten. Bei kirchlichen Hochzeiten hält der Pfarrer eine Predigt in der Kirche, bei einer standesamtlichen der Beamte eine Rede im Trausaal. Vielleicht geben das Brautpaar, der Brautvater oder andere nahestehende Personen sogar eine kleine Ansprache an der Festtafel zum Besten. Auf Hochzeiten gibt es einfach viel zu sagen, da es um Emotionen geht, und wir diese gerne in Worte fassen, um andere Personen an ihnen teilhaben zu lassen.
Zu den Wortbeiträgen, die bei einer Hochzeit eine Rolle spielen können, zählen übrigens auch Fürbitten. Sie können ihren großen Auftritt in die Hochzeitszeremonie selbst finden. Falls Sie bald heiraten und sich noch nicht mit Fürbitten auseinandergesetzt haben, sollten Sie dies bald nachholen. Gelegenheit hierzu bietet dieser Artikel! Als Leser kommen Sie aber auch dann auf Ihre Kosten, wenn Sie – zum Beispiel als Trauzeuge – vom Hochzeitspaar gebeten wurden, eine Fürbitte für die Trauung vorzubereiten.
Mit Fürbitten Verwandte und Freunde in die Zeremonie miteinbeziehen
Die Tradition, Fürbitten in eine Hochzeitszeremonie zu integrieren, entstammt der Religion. Dennoch gibt es auch hier Möglichkeiten, diesen schönen Brauch in andere Trauzeremonien wie zum Beispiel in eine freie Trauung zu integrieren. Hierzu aber später mehr. Bei einer kirchlichen Trauung dienen Fürbitten vereinfacht ausgedrückt dazu, Gott zu bitten, etwas Gutes für andere Menschen zu tun. Verwandte und Freunde sind bei kirchlichen Hochzeiten oft die Sprecher der Fürbitten: Sie bitten um Gottes Beistand für das Hochzeitspaar, können mit ihren Fürbitten aber auch an bereits verstorbene Menschen erinnern, die dem Paar nahe standen, und ihre guten Wünsche zum Beispiel zusätzlich auf die Familien des Paares, auf die Hochzeitsgesellschaft oder einen noch größeren Adressatenkreis beziehen.
Spricht Sie die Tradition an, Fürbitten in eine kirchliche Trauung zu integrieren, haben Sie grundsätzlich zwei Optionen. Zum einen können Sie Ihren Verwandten und Freunden Fürbitten vorgeben, damit viel von dem zur Sprache kommt, was Ihnen wichtig ist. Dies wäre vielleicht dann sinnvoll, wenn es in den Fürbitten nicht ausschließlich direkt um Sie, sondern auch um andere Menschen gehen soll – etwa um verstorbene Personen, die Ihnen viel bedeuten, welche die Fürbittensprecher aber nicht kennen. Toll ist es jedoch auch, wenn Sie den Sprechern selbst die Wahl in Sachen Fürbitteninhalt lassen (können): So haben diese Gelegenheit, die Fürbitte individueller auszurichten und Ihnen mit ihren selbst erwählten Wünschen eine Überraschung zu bereiten.
Wie oben bereits angedeutet, können Sie auch dann Fürbitten in eine Trauzeremonie integrieren, wenn Sie eine freie Trauung vollziehen. Gute Wünsche, ob sie nun als Bitte an Gott gerichtet sind oder nicht, sind schließlich immer eine schöne Geste Ihrer Freunde und Verwandten. Im Falle einer freien Trauung können Fürbitten möglicherweise auch eine lockerere Form annehmen als bei einer kirchlichen Trauung. In jedem Fall bieten sie auch hier eine tolle Gelegenheit, Verwandte und Freunde in die Zeremonie mit einzubeziehen.
Tipps für Sprecher von Fürbitten
Wurden Sie von einem Hochzeitspaar gebeten, für die Trauung eine Fürbitte vorzubereiten? Keine Sorge: Natürlich ist diese Aufgabe verantwortungsvoll, aber keine, die sich nicht stemmen ließe. Freuen Sie sich, dass das Paar Ihnen so viel Vertrauen und Zuneigung entgegenbringt! Nun aber zu Ihrer Aufgabe: Im Folgenden haben wir ein paar Hinweise und Tipps für Sprecher von Fürbitten zusammengestellt, damit Sie in kein Fettnäpfchen treten und auch keine Hochzeitspanne passiert.
• Der Rahmen: Grundsätzlich sollten Sie wissen, ob Ihre Fürbitte im Rahmen einer kirchlichen oder aber einer freien Trauung vorzutragen ist. Im zuerst benannten Fall könnte es ggf. leicht engere sprachliche und inhaltliche Vorgaben geben. Erkundigen Sie sich, ob und inwiefern solche einzuhalten sind!
• Persönlich Formuliertes: Schön ist es, wenn Sie – soweit erwünscht – Ihre Fürbitte persönlich formulieren und nicht die erst beste wählen, die Ihnen zum Beispiel bei einer Internetrecherche in die Augen fällt. Um persönliche Fürbitten zu entwickeln, versetzen Sie sich am besten in das Hochzeitspaar und die Hochzeitsgesellschaft: Was würde sich das Paar wohl selbst wünschen und was ist ihm wichtig? Was passt zu der Hochzeitsgesellschaft? So lassen Sie auch Ihre Persönlichkeit einfließen – schließlich hat jeder einen anderen Blick auf seine Freunde und Verwandten.
• Keine Wiederholungen: Sprechen Sie sich mit den anderen Personen ab, die ebenfalls Fürbitten vorbereiten. So vermeiden Sie, dass jeder mehr oder weniger dasselbe sagt. Es könnte auch sein, dass der Pfarrer oder freie Theologe Entwürfe der Fürbitten vorab einsehen möchte. Fragen Sie ggf. das Hochzeitspaar, ob dies vom Pfarrer oder Redner erwünscht ist, und lassen Sie sich ggf. die entsprechende Kontaktadresse geben.
• Emotionen: Natürlich sollte eine Fürbitte immer freundlich und gefühlvoll sein: Lassen Sie sich also nicht dazu hinreißen, unterschwellige Kritik in oberflächlich schön klingende Worte zu verpacken. Das würde einem solch schönen Tag wie einer Hochzeit nicht gerecht werden. Für Fürbitten eignen sich im Übrigen auch keine allzu weltlichen Wünsche, die etwa Materielles betreffen. Wünschen Sie dem Paar also besser nicht eine Villa mit Swimmingpool, sondern zum Beispiel, dass sie sich ein gemeinsames Heim schaffen können, das von Glück und Liebe erfüllt ist und auch für Freunde und Familie immer offensteht.
• Ihr Vortrag: Beim Vortragen der Fürbitten kommt es zudem darauf an, klar und deutlich zu sprechen. Üben Sie dieses am besten im Vorfeld – so können Sie ggf. auch kleine sprachliche Stolperfallen in Ihrer Fürbitte entdecken und noch rechtzeitig eliminieren. Häufig werden Fürbitten so vorgetragen, dass die versammelte Hochzeitsgemeinschaft angesprochen wird. Gerade bei freien Trauungen könnte es, falls erwünscht, aber auch schön sein, sich dem Hochzeitspaar direkter zuzuwenden. Zu leise sollten Sie dann aber auch nicht sprechen – schließlich möchte auch in diesem Fall die Hochzeitsgesellschaft alles mitbekommen.