Wow, wir sind bereits beim Buchstaben „D“ in unserem Hochzeits-ABC angelangt – Zeit, sich mit der Frage zu beschäftigen, welcher Dresscode für eine Hochzeit angemessen erscheint! Diese Frage ist sowohl für das Hochzeitspaar als auch für die Hochzeitsgäste relevant: Das Brautpaar sollte erwägen, ob es seinen Gästen einen konkreten Dresscode vorgeben möchte. Zu diesem Zweck steht am besten schon das Outfit des Paares. Die Gäste wiederum sind angehalten, sich an die Wünsche des Paares zu halten bzw. bei ausbleibenden Hinweisen, selbst nachzufragen oder aber möglicherweise ein Standard-Outfit zu wählen, das dem festlichen Anlass angemessen erscheint. Doch was ist heutzutage in Sachen Hochzeitsgarderobe überhaupt üblich? Wie kann das Paar dezent auf Kleidungsregeln hinweisen? Was sollten Gäste auf keinen Fall anziehen und womit gehen sie mehr oder weniger auf Nummer sicher? Fragen über Fragen, auf die Sie im Folgenden erste Antworten finden!
Ein dezenter Hinweis auf den Dresscode mit Wirkung
Hegen Braut und Bräutigam ganz konkrete Vorstellungen vom Stil ihrer Hochzeit, ist es schön, wenn auch die Kleidung der Gäste passend erscheint. Dies gilt allerdings keinesfalls nur in Hinblick auf elegante Hochzeiten: Auch bei einer Hochzeit im Hippie-Stil oder bei anderen Motto-Hochzeiten ist es toll, wenn die gesamte Hochzeitsgesellschaft auch in Sachen Kleidung harmonisch wirkt. Das Hochzeitspaar hat mehrere Möglichkeiten, auf den gewünschten Kleidungsstil hinzudeuten: Es kann zum Beispiel einen entsprechenden Hinweis auf den Einladungskarten geben oder/und die Trauzeugen hinreichend briefen und anweisen, Nachfragen zum Dresscode der Gäste zu beantworten. Beides zu kombinieren, ist sicherlich eine der bequemsten Varianten, da sie dem Brautpaar den Rücken angesichts möglicher Nachfragen frei hält, ohne dass die Gäste im Ungewissen gelassen werden.
Die Wünsche des Paares in Hinblick auf den Dresscode sind natürlich zu beachten. Damit es aber angesichts außergewöhnlicher Wünsche im Vorfeld der Hochzeit keinen zu starken Trubel unter den Gästen gibt, erscheint es für das Brautpaar ratsam, nicht zu viel zu verlangen. Es ist zum Beispiel durchaus eine nette Idee, für alle geladenen Damen eine bestimmte Kleiderfarbe vorzugeben. Das Paar sollte aber bedenken, dass es hiermit mancher Frau echten Stress bereiten könnte: Eventuell müssten sogar entferntere Freundinnen extra teure neue Kleider kaufen, einzelne Freundinnen könnten unzufrieden sein, da sie annehmen, dass ihnen genau diese Farbe überhaupt nicht steht, und, und, und. Hier ist also die Gefahr gegeben, dass sich einzelne Personen unwohl mit dem aufgezwungenen Dresscode fühlen und dies könnte sich schlimmstenfalls negativ auf die Feststimmung auswirken.einzelne Freundinnen könnten unzufrieden sein, da sie annehmen, dass ihnen genau diese Farbe überhaupt nicht steht, und, und, und. Hier ist also die Gefahr gegeben, dass sich einzelne Personen unwohl mit dem aufgezwungenen Dresscode fühlen und dies könnte sich schlimmstenfalls negativ auf die Feststimmung auswirken.
Allgemeinere Vorgaben – etwa der Wunsch nach Abendgarderobe – bieten den Gästen entschieden mehr Freiheiten. Wer mag, könnte allerdings den Farb-Code begrenzen auf die Brautjungfern, sofern diese sich mit der entsprechenden Farbe anfreunden können: Ein kleiner Kreis guter Freundinnen ist schließlich schneller für eine Fashion-Idee zu gewinnen als eine gesamte Hochzeitsgesellschaft inklusive Großtanten und flippigen Cousinen. Damit angesichts der Freiheiten, die den übrigen Gästen besser geboten werden, nichts schief läuft, sollten sich Hochzeitsgäste darüber informieren, was in Sachen Kleidung bei einer Hochzeit (fast) immer tabu ist. Mehr dazu lesen Sie in den nächsten Abschnitten.
Vorsicht: Das könnte für weibliche Hochzeitsgäste peinlich werden!
Vor allem die weiblichen Gäste können beim Versuch, den Dresscode einer Hochzeit einzuhalten, leider in viele Fettnäpfchen treten, mehr dazu im Artikel Hochzeitspannen: Dies hat sicherlich auch damit zu tun, dass Damenmode einfach um ein Vielfaches abwechslungsreicher ist als Herrenmode und ein allgemeiner Hinweis des Brautpaares nicht viel über die absoluten No-Gos verrät. Wichtig für die weiblichen Gäste sind mindestens zwei Grundregeln, die immer dann gelten sollten, wenn das Brautpaar nicht explizit einen widersprechenden Dresscode ausgibt:
Farbwahl: Das ausgewählte Kleid sollte in keinem Fall eine ähnliche Farbe wie das Hochzeitskleid der Braut aufweisen. In den meisten Fällen bedeutet das also, dass alle Weiß-Töne und ähnliche sehr helle Töne tabu sind. Heiratet die Braut allerdings in einer anderen Farbe, gilt die Regel analog: Trägt die Braut etwa ein rotes Kleid, ist diese Farbe für die Gäste gestorben. Auch in diesem Fall sollten die weiblichen Gäste aber besser kein Kleid in Weiß-Tönen tragen. Wer als Gast seinen Mut zur Farbe unter Beweis stellen möchte, zügelt sich bei klassischen Hochzeiten am besten ein wenig: Zwar sind farbige Kleider in der Regel durchaus sehr willkommen, Neofarben müssen es aber auch nicht sein.
Schnitt: Bei einer klassischen Hochzeit sollte die Kleidung der Gäste nicht zu sexy ausfallen – erst recht nicht, wenn auch eine kirchliche Trauung vorgesehen ist. Ist ein ideales Kleid gefunden, das allerdings noch eine Spur zu aufreizend ist, ließe es sich versuchen, diesem Kleidungsstück etwas die Schärfe zu nehmen: Zu tiefe Dekolletés und nackte Schultern lassen sich mit Tüchern, Boleros und ähnlichen zusätzlichen Kleidungsstücken verdecken. Zu kurze Röcke und zu hohe Schuhe bleiben aber besser im Schrank, da diese nicht in ähnlich einfacher Weise zu entschärfen sind. Strumpfhosen können angebracht sein (nicht zu offenen Schuhen), sind aber oft auch ein Thema, über das sich herrlich streiten lässt.
Die Grundregel zur Farbauswahl lässt sich übrigens noch erweitern: Es hält sich die Meinung, dass für weibliche Hochzeitsgäste auch schwarz tabu sei, da diese Farbgebung mit Trauer assoziiert wird. Dies ist im Wesentlichen natürlich zutreffend. Viele Frauen, die sich – aus welchem Grund auch immer – schwer mit der Auswahl eines Kleides tun, möchten aber dennoch auf ein dezentes schwarzes Kleid zurückgreifen. Ob sie dies wagt, muss letztlich jede Frau selbst entscheiden. Abmildern lässt sich das strenge Schwarz auf jeden Fall durch farbenfrohe Tücher oder andere farbige Accessoires. Entsteht so ein Gesamtbild, das von dem Schwarz des Kleides gut ablenkt, ist das schwarze Kleid zu einer Hochzeit sicherlich nicht der schlimmste Fauxpas, der sich begehen lässt. Wer sich unsicher ist, fragt aber sicherheitshalber beim Brautpaar bzw. dessen Trauzeugen nach.
Fehler, die „Mann“ in Sachen Dresscode nicht begehen sollte!
Nicht nur die Damen, auch die Herren können natürlich einige Fehler begehen, wenn es um die Einhaltung des Dresscodes geht. Am schlimmsten ist es dabei natürlich aufgrund falsch verstandener männlicher Lässigkeit, den Dresscode einfach zu ignorieren und zum Beispiel trotz eines Hinweises auf Abendgarderobe in Jeans und Sakko zu erscheinen. Fehltritte sind aber auch in die andere Richtung möglich: Heiratet der Bräutigam in einem „normalen“ Anzug, erscheinen die männlichen Gäste aber im Smoking oder Frack, stehlen sie dem guten Mann die Show. Noch ein Hinweis: Viele Männer empfinden nur schwarze Anzüge als wirklich elegant – dem ist jedoch nicht so: Auch ein dunkelblauer Anzug oder einer in einer ähnlich nicht allzu auffälligen Farbe kann elegant sein. Solche Anzüge passen – je nach vorgegebenem Dresscode – oft sogar besonders gut zu einer Hochzeit, da diese natürlich ein freudiges Ereignis ist, auf dem etwas Farbe auch den Herren gut zu Gesicht stehen könnte. Diese sollten aber darauf achten, dass die Farbe ihres Anzuges auch mit der Farbe des Kleides ihrer Partnerin harmoniert. Ist ein Mann erst einmal passend angezogen, sollte er es im Übrigen auch bleiben! Nicht selten legen die Herren am Abend, wenn die Party richtig losgeht, ihr Jackett ab. Wer richtig gute Manieren unter Beweis stellen möchte, wagt dieses allerdings erst, nachdem der Bräutigam sich seines Jacketts entledigt hat.
Moderne Hochzeiten, moderne Dresscodes
Auch wenn weiter oben die Rede von Peinlichkeiten und Fehlern ist, die beim Versuch, einem Dresscode zu folgen, schnell unterlaufen können: Die Schärfe, die mit Kleidungsvorschriften verbunden sein kann, ist kein Muss! Daran sollte auch das Brautpaar denken: Wer nicht gerade zu den Royals gehört, ist gut beraten, die Dresscode-Frage entspannt anzugehen. Natürlich gibt es viele Stil-Regeln, modernen Hochzeiten steht es aber selbstverständlich frei, sich auch von diesen zu lösen und ganz neue Wege zu gehen. Vielleicht sind dann plötzlich nicht mehr der Smoking und das elegante Abendkleid gefragt, sondern ein sommerliches Hippie-Outfit oder eine Rocker-Kluft. Wer Mut hat, sich von Altem zu lösen, kann seiner Hochzeit einen ganz individuellen Stempel aufdrücken – und darauf kommt es schließlich auch an!
Aber selbst dann, wenn die Hochzeit eher klassisch und elegant begangen werden soll, ist zur Entspanntheit zu raten: Sowohl das Hochzeitspaar als auch seine Gäste sollen sich wohlfühlen und nicht wie in ein Korsett geschnürt. Entspanntheit führt dann auch dazu, dass niemand Angst haben muss, sich total zu blamieren – wo kein Ankläger ist, da ist schließlich auch kein Mode-Richter. In diesem Sinne: Machen Sie sich locker, damit sich alle Beteiligten auf dem Fest wohlfühlen können!