In Teil 1 unserer kleinen Reihe „Aufgaben einer Trauzeugin“ ging es um die Basics, die Trauzeuginnen berücksichtigen sollten. In Teil 2 wurde es bereits konkreter und Sie haben erfahren, welche Aufgaben auf eine Trauzeugin im Rahmen eines Junggesellinnenabschiedes, eines Polterabends oder einer Bridal Shower warten könnten. Nun geht es allerdings an das Eingemachte: Wir liefern im Folgenden Antworten auf die Frage, wie eine Trauzeugin die Braut bei den konkreten Hochzeitsvorbereitungen unterstützen kann. Sie als Trauzeugin können Ihrer Freundin durchaus viele Aufgaben abnehmen oder sie zumindest tatkräftig unterstützen, damit diese entspannt vor den Altar treten kann.
Allgemeine Planung unterstützen
Natürlich obliegt es dem Brautpaar, die wichtigen Entscheidungen rund um die Hochzeit zu treffen – dazu gehört die Auswahl einer Location, der Bewirtung, Dekoration, der Dienstleister (zum Beispiel Fotograf, DJ, freier Theologe) und vieles andere mehr. Sie können hier allerdings auf mindestens viererlei Weise helfend zur Seite stehen:
- Anregungen: Sorgen Sie bei Bedarf für Anregungen – etwa, indem Sie, wenn das Brautpaar noch keine eigenen Ideen hat, nach möglichen Locations recherchieren, oder einzelne Dienstleister empfehlen, mit denen Sie bereits positive Erfahrungen gesammelt haben.
- Testen: Wünscht es das Brautpaar, können Sie es bei Besichtigungen möglicher Locations begleiten, gemeinsam mit dem Paar ein Testessen absolvieren oder auf andere Weise den Entscheidungsprozess des Paares dezent begleiten.
- Überblick: Versuchen Sie, einen groben Überblick über die bisherigen Planungen zu behalten, um das Brautpaar bei Bedarf auf Unstimmigkeiten (Lücke im Ablaufplan, fehlendes Equipment etc.) aufmerksam zu machen. Bieten Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten Hilfe bei der Lösung solcher Problemchen an, sodass sich mögliche Stolpersteine beizeiten aus dem Weg räumen lassen.
- Eigene Aufgaben: Bei Bedarf können Sie kleine, begrenzte organisatorische Aufgaben in Absprache mit dem Brautpaar auch vollständig übernehmen. Eventuell organisieren Sie gemeinsam mit Ihrem Partner oder ein paar Freunden zum Beispiel den Sektempfang nach der standesamtlichen Trauung, damit das Brautpaar schon einmal einen ganzen Aufgabenkomplex von seiner Liste streichen kann.
Hochzeitsshopping
Ohne an dieser Stelle gängige Klischees bemühen zu wollen: Shoppen macht in der Regel Spaß und gehört somit zu den Hochzeitsvorbereitungen, die viele Bräute und Trauzeuginnen sicherlich sehr gerne erledigen. Das Wichtigste ist dabei natürlich das Hochzeitskleid, aber auch viele andere Dinge sind auszuwählen und zu besorgen.
Das Hochzeitskleid
Die Auswahl eines Hochzeitskleids ist hochemotional und nicht ganz einfach: Unterstützen Sie Ihre Freundin bei der Suche nach einem wundervollen Kleid also nach Leibeskräften! Sie können gemeinsam mit der Braut Hochzeitsmagazine wälzen, damit Ihre Freundin eine erste Vorstellung von aktuellen Trends, Modellen und Farbgebungen gewinnt. Auch beim Besuch im Brautmodengeschäft dürfen Sie nicht fehlen. Zwar helfen Verkäufer in der Regel, das Kleid und Accessoires wie den Schleier anzuprobieren, und beraten auch ausführlich. Nur die Meinung und Unterstützung einer echten Freundin ist bei der Wahl des Kleids aber wirklich Gold wert.
Apropos Meinung: Natürlich dürfen Sie Ihre Favoriten unter den vielen infrage kommenden Kleidern haben und auch benennen. Ihnen sollte schlussendlich aber natürlich am wichtigsten sein, dass Ihre Freundin ein Kleid findet, in dem sie sich voll und ganz wohl und hübsch fühlt. Ob nach Ihrer Meinung das Kleid dann ein paar Pailletten zu viel aufweist oder nicht, ist eher Nebensache. Sie sollten Ihre Freundin vielmehr vor den ganz großen Fehltritten bewahren, damit am Tag der Hochzeit Peinlichkeiten ausgeschlossen sind.
Sonstige Besorgungen
Nicht nur das Hochzeitskleid gehört zu den Anschaffungen, die vor einer Hochzeit zu tätigen sind. Je nachdem, wie das Fest geplant ist, sind möglicherweise zum Beispiel Stehtische zu mieten, Dekorationsartikel zu kaufen, Stuhlhussen zu besorgen oder Utensilien herauszusuchen, die den ganz jungen Hochzeitsgästen den Tag mit Spiel und Spaß versüßen. Bieten Sie Ihrer Freundin auch in dieser Hinsicht Unterstützung an. Sie können dabei in Absprache mit dem Brautpaar entweder ganz gezielt einzelne Besorgungen übernehmen. Oder aber Sie halten einfach Ihre Augen offen und fungieren als wertvoller Tippgeber – etwa wenn Sie bei einem Stadtbummel zufällig auf genau die Accessoires stoßen, die noch fehlen.
Basteln
Nahezu jeder Saal, in dem eine Hochzeitsfeier stattfinden soll, lässt sich durch entsprechenden Schmuck aufwerten. Auch Außenanlagen der Location, das Hochzeitsauto und die Kirche kommen in der Regel nicht ohne feierlichen Schmuck aus, soll einer Hochzeit ein wundervoller Rahmen verliehen werden. Hochzeitsschmuck selbst zu basteln, ist nicht nur eine budgetschonende Option: Das Basteln macht auch noch großen Spaß. Sprechen Sie sich mit der Braut ab, welche Dekorationen sie sich wünscht und durchforsten Sie gemeinsam mit ihr das Internet, Magazine und Bücher nach außergewöhnlichen Dekorationsideen.
Hat sich das Brautpaar für ein Konzept und idealerweise auch für einen Colour Code entschieden, gilt es, in die Hände zu spucken: Hat das Brautpaar noch genügend Zeit, können Sie sich mit ihm zu regelmäßigen Bastel-Sessions treffen. Ist Zeit beim Brautpaar hingegen Mangelware, bieten Sie eventuell an, die anstehenden Bastelaufgaben alleine oder mit anderen Freundinnen zu übernehmen – vorausgesetzt, Sie können Ihre Zusagen auch einhalten. Berücksichtigen Sie beim Basteln zudem unbedingt die Wünsche des Brautpaares, damit später alles genau so aussieht, wie es sich das Paar erträumt hat. Am besten entwerfen Sie Prototypen für die einzelnen Dekorationsgegenstände wie zum Beispiel Hochzeit Platzkarten, Papierblumen, Girlanden und Co. und lassen diese vom Brautpaar absegnen.
Kontakt zu den Gästen und Gästebetreuung
Damit Sie Ihren Aufgaben als Trauzeugin nachkommen können, ist es nahezu unabdingbar, dass Sie eine Gästeliste vom Brautpaar erhalten. Dies erleichtert es Ihnen ungemein, Überraschungen für das Hochzeitsfest zu planen, an denen sich auch die übrigen Gäste beteiligen könnten. Mehr hierzu erfahren Sie auch in unserem nächsten und vierten Artikel zum Thema „Aufgaben einer Trauzeugin“.
Aber auch die Gäste selbst sollten informiert sein, wer Trauzeuge und wer Trauzeugin ist. Gäste wollen nämlich nicht erst auf der Hochzeit betreut werden, sondern schon im Vorfeld. Sie haben in der Regel viele Fragen – etwa danach, was sich das Brautpaar wünscht, wo es in der Nähe der Location Übernachtungsmöglichkeiten gibt, und, und, und. Müsste das Brautpaar all diese Fragen beantworten, würde es vor allem bei einer hohen Gästeanzahl kaum mehr zur Ruhe kommen. Betätigen also besser Sie sich als Auskunftsbüro. Kleiner Tipp: Zu viel Aufwand vermeiden Sie dabei, indem Sie frühzeitig eine Rundmail an die Gäste schicken, in der Sie die üblichen Fragen bereits beantworten.